Asiret
„Seitdem kann ich wieder selbständig essen.“
Asiret verbrachte seine Kindheit ebenfalls im Kinderheim von Bielovodsk und es ging ihm nicht gut. Es herrschte großer Mangel an Nahrung, Hygiene und Fürsorge. Im Jahr 2003 sahen ihn zwei deutsche Frauen dort und kümmerten sich in den Folgejahren regelmäßig um ihn. Als er 2006 volljährig wurde sorgten sie dafür, dass er im Kinderzentrum Nadjeschda in Bischkek unterkam. Sie fanden die Albert-Schweitzer-Schule in Villingen-Schwenningen, die eine Patenschaft für Asiret übernahm und ihn seitdem fördert. Seit Sommer 2013 wohnt Asiret im Sozialdorf Manas und wird von Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen gepflegt und umsorgt. Er hat inzwischen sogar gelernt wieder selbständig zu essen und wird dabei von seinem Freund Murat unterstützt. Die Mitarbeiter*innen und die Freiwilligen machen täglich Dehnübungen mit ihm. Anschließend darf er sich auf einer Matratze liegend ausruhen und mit unterschiedlichen Sachen spielen. Am liebsten zieht er das Bett von Nurkys ab. Wenn Asiret im Rollstuhl sitzt, macht er mit allem Musik, was sich dagegen klopfen lässt. Daran hat er sehr viel Freude. Mit seiner Zunge kann er die unterschiedlichsten Klickgeräusche erzeugen und bereichert so das Miteinander in der Filzwerkstatt. Manchmal nervt das die anderen Bewohner*innen aber auch. Dann machen sie sich einen Spaß, verkleiden ihn und gehen mit ihm im Dorf spazieren. Asiret ist mehrfachbehindert und ist auf die Hilfe Anderer angewiesen. Er ist 26 Jahre alt.